Zu den unvergesslichsten Momenten unserer bisherigen Norwegenreisen zählt ohne Zweifel die Fahrt hinauf auf den Dalsnibba. Mit seinen rund 1.500 Metern über dem Meeresspiegel ist er nicht nur einer der höchsten mit dem Auto erreichbaren Aussichtspunkte Europas, er bietet auch einen atemberaubenden Blick auf den Geirangerfjord und die umliegenden, schneebedeckten Gipfel.
Oben angekommen wartet der spektakuläre Geiranger Skywalk auf die Besucher. Ein Gitterboden und ein Geländer aus Glas sorgen für ein Gefühl des Schwebens über dem gut 500 Meter tiefen Abgrund. Der Blick reicht weit bis hinunter in den Fjord, über den Gletscher Blåbreen und die majestätische Berglandschaft ringsum. Der Wind pfeift durch die Gitterplatten und verstärkt das Gefühl, förmlich in der Luft zu stehen. Es ist ein Ort, der Gänsehaut erzeugt und das im besten Sinne.
Unsere Fahrt nach oben war dabei alles andere als gewöhnlich. Statt im Reisebus oder mit dem Mietwagen fuhren wir mit einem kleinen Twizy hinauf. Einem zweisitzigen E-Mobil, bei dem Fahrer und Beifahrer hintereinander sitzen. Wer einmal damit gefahren ist, weiß: Das Fahrgefühl erinnert eher an ein GoKart als an ein Auto. Klein, wendig, leise und mit extremem Spaßfaktor. Nur beim Gepäck muss man sich etwas einschränken.
Die Strecke vom Örtchen Geiranger bis zum Skywalk ist etwa 21 Kilometer lang und führt durch eine beeindruckende Berglandschaft, in der man fast auf jedem Meter stehen bleiben möchte. Knapp 1.500 Höhenmeter werden dabei überwunden. Immer wieder öffnet sich der Blick auf den Fjord oder auf steil aufragende Felswände. Die Natur zeigt sich hier von ihrer dramatischsten Seite.
Unterwegs gibt es viele kleine Parkbuchten, von denen aus man die Aussicht genießen kann. Mit dem Twizy empfiehlt es sich aber, möglichst direkt durchzufahren und erst auf dem Rückweg Stopps einzulegen. Der Akku dankt es einem. So wurde es uns empfohlen, und genau so haben wir es gemacht.
Der Verkehr auf der Strecke hielt sich in Grenzen. Trotzdem begegnet man hin und wieder Bussen, LKWs oder Wohnmobilen. Besonders in den engen Haarnadelkurven kann es eng werden. In Norwegen gilt: Busse haben grundsätzlich Vorfahrt und Rücksicht ist Pflicht.
Ab etwa 1.000 Höhenmetern lässt man die Baumgrenze hinter sich und taucht ein in eine karge, felsige Landschaft, die typisch ist für diese Region Norwegens. Interessant: Je weiter nördlich man in Norwegen unterwegs ist, desto niedriger liegt die Baumgrenze. Im hohen Norden beginnt sie schon bei rund 500 Metern.
Etwa auf halber Strecke erreicht man den Djupvatnet, einen malerischen Bergsee auf 1.015 Metern Höhe. Gespeist wird er durch Schmelzwasser und Quellen aus dem Dalsnibba-Massiv. Der See liegt direkt an der Straße und lädt zu einer kurzen Pause ein. Der Blick auf das klare Wasser vor der felsigen Kulisse ist einfach wunderschön.
Hier zweigt dann auch die mautpflichtige Nibbevegen ab, die hinauf zum Gipfel führt. Mit 11 engen Kurven und einer Steigung von 10 % wird die Fahrt noch einmal spannend. Für Motorräder kostet die Maut 170 NOK, für PKW 330 NOK und für Busse stolze 2.830 NOK. Als Faustregel gilt: Einfach durch zehn teilen, um grob den Europreis zu bekommen. Unsere Twizys wurden übrigens als Motorräder eingestuft – Glück gehabt.
Tipp: Vorab checken, ob die Straße geöffnet ist. Der Zugang zum Skywalk hängt stark vom Wetter ab und ist nicht immer möglich.
Kurz vor dem Gipfel gibt es eine größere Parkfläche. Diese ist ideal, um den letzten Anstieg zu Fuß zu meistern. Genau das haben wir gemacht und dann standen wir dort, in T-Shirt und Sonnenbrille. Ende September, auf 1.500 Metern. Die Sonne lachte vom Himmel, die Aussicht war glasklar und einfach nur überwältigend.
Wir konnten nicht nur tief in den Geirangerfjord blicken, sondern sogar unser Schiff sehen. Die Straßen, die sich durch die Berglandschaft schlängelten, wirkten aus dieser Perspektive fast surreal. Ein Ort, der Demut erzeugt und gleichzeitig große Begeisterung.
Wir blieben knapp eine Stunde oben, machten Fotos, genossen die Aussicht und atmeten diese besondere Luft. Die Rückfahrt dauerte natürlich etwas kürzer, obwohl wir einige Male anhielten, um noch das ein oder andere Motiv einzufangen. Mit der Zeitvorgabe von drei Stunden hatten wir keinerlei Probleme.
Wer in der Region unterwegs ist, sollte sich diesen Abstecher auf keinen Fall entgehen lassen. Egal ob mit dem Auto, dem Bus oder wie wir, mit einem kleinen Twizy. Der Weg hinauf ist ein Erlebnis, die Aussicht eine Belohnung, die man nicht so schnell vergisst. Für uns war es eines der Highlights dieser Reise und wir würden es sofort wieder machen.
📸 Weitere Bilder von der Dalsnibba und dem Geirangerfjord findet ihr in unserer Galerie: Geirangerfjord (Tipp: Für beste Bildqualität einfach die Bilder anklicken.)
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