Unser erster Besuch auf der Insel Hiddensee liegt inzwischen einige Jahre zurück. Es war 2022, als wir zum ersten Mal den Fuß auf diese kleine Ostseeinsel setzten – und uns sofort verliebten. Seitdem lässt uns der Gedanke nicht mehr los: Wir möchten unbedingt zurück. Doch wie das im Alltag oft so ist, fehlt entweder die Zeit oder es locken andere schöne Reiseziele. Trotzdem ist Hiddensee für uns ein Ort, der geblieben ist, im Herzen, in den Erinnerungen und auf der Liste der Orte, an die wir unbedingt zurückkehren wollen.
In den letzten Jahren hat sich privat einiges verändert, was uns dazu gebracht hat, anders zu reisen. Ruhiger, bewusster, mit neuen Schwerpunkten und genau dadurch ist uns noch einmal bewusst geworden, wie besonders unser Aufenthalt auf Hiddensee damals war.
Was Hiddensee für uns so einzigartig macht, ist schwer in Worte zu fassen. Vielleicht ist es die Ruhe, die mit der letzten Fähre einkehrt. Vielleicht sind es die autofreien Wege, die einen förmlich entschleunigen. Oder die besondere Atmosphäre, die einen sofort umfängt, sobald man ankommt. Für uns als Hobbyfotografen war die Insel damals ein einziges Geschenk. Landschaft, Licht, Strukturen es war einfach alles da, alles pur.
Unser Aufenthalt war leider viel zu kurz, aber selbst in dieser kurzen Zeit entstanden Bilder, die wir uns auch heute noch gern ansehen. Damals waren wir eigentlich auf Rügen untergebracht, genauer gesagt in Juliusruh. Doch schon nach wenigen Tagen war klar: Wir wollen nach Hiddensee. Also machten wir uns auf den Weg zum Hafen in Breege, den wir zu Fuß erreichten. Mit Gepäck und Fotoausrüstung im Schlepptau. Die Überfahrt nach Vitte war bereits das erste kleine Highlight.
Unser Besuch war damals leider viel zu kurz, dennoch haben wir natürlich trotzdem ein bisschen Fotografiert und schauen uns die Bilder auch heute noch gerne an.
Angekommen in Vitte, mieteten wir Fahrräder, schließlich ist motorisierter Verkehr auf Hiddensee verboten. Zugegeben: Die Räder waren technisch weit über ihrem Zenit und der Preis nicht gerade günstig. Aber sie brachten uns zum ersten Ziel, dem Leuchtturm Dornbusch.
Der 1888 in Betrieb genommene Turm thront auf dem rund 70 Meter hohen Schluckwieksberg im Norden der Insel. 27,5 Meter hoch, mit einer Feuerhöhe von fast 95 Metern über dem Meeresspiegel, ein wirklich beeindruckendes Bauwerk. Wir genossen den Ausblick von der Aussichtsplattform trotz starkem Wind in vollen Zügen. Die Räder mussten wir unten abstellen und den letzten Abschnitt zu Fuß mit Gepäck zurücklegen. Auch das gehörte irgendwie dazu.
Der Rückweg gestaltete sich etwas holpriger. Mein Fahrrad hatte einen Platten, sodass ich die knapp vier Kilometer zurück zum Verleih schieben musste, während meine Frau vorausfuhr, um noch rechtzeitig jemanden zu erreichen und obwohl es eigentlich nervig war, war es auch schön. So ein Spaziergang, inmitten dieser Landschaft, kann manchmal mehr geben als jedes perfekt funktionierende Fahrrad.
Unsere Unterkunft lag in Neuendorf und war schlicht, etwas in die Jahre gekommen, aber völlig ausreichend. Nach einer kleinen Pause deckten wir uns noch in einem Mini-Supermarkt ein. OK es war mehr ein Tante-Emma-Laden als ein Edeka, aber überraschend gut sortiert. Die Vermieter unserer Ferienwohnung waren herzlich und freundlich, was den Aufenthalt zusätzlich aufwertete.
Am Abend zog es uns an den Strand an der Westküste. Was uns dort erwartete, war genau das, was wir uns von einem ruhigen Urlaubsmoment erhofft hatten. Ein menschenleerer Strand, ein weiter Blick in Richtung Sonnenuntergang, nur das Meeresrauschen und wir. Wir filmten, fotografierten, redeten wenig und ließen die Atmosphäre einfach wirken. Solche Momente tragen wir noch heute mit uns.
Wer einen Besuch auf Hiddensee plant, sollte sich auf Mücken einstellen. Es gibt viele davon, und wirklich nicht zu knapp. Gut ausgerüstet ließ sich der Abend dennoch entspannt ausklingen. Wir planten bereits den nächsten Tag und blickten zufrieden auf das zurück, was wir erlebt hatten.
Am folgenden Morgen stand der Leuchtturm Gellen auf dem Programm. Er liegt im Süden der Insel und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Der rot-weiße Stahlturm ist nicht besonders hoch, aber markant und bis heute in Betrieb. Auch an diesem Tag waren wir mit dem Rad unterwegs, doch der starke Wind und der Zustand der Fahrräder machten die Tour zu einer echten Herausforderung.
Hiddensee ist nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll. Als größte Insel des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft bietet sie zahlreichen Tieren und Pflanzen einen geschützten Lebensraum. Die Neulandflächen im Norden und Süden, die Dünenheiden, die beiden Naturschutzgebiete, all das macht die Insel zu einem Paradies für Naturfreunde. Zugvögel, Kröten, Eidechsen, seltene Pflanzen, wer mit offenen Augen durch die Landschaft geht, entdeckt auf Schritt und Tritt etwas Neues.
Wer Ruhe sucht, Natur liebt und bereit ist, ein paar Tage auf Komfort zu verzichten, wird auf Hiddensee mit Momenten belohnt, die lange nachwirken. Die Strände sind oft menschenleer, der Sand schneeweiß, die Natur eindrucksvoll und ursprünglich. Für uns war der Abschied schwer. Zurück auf Rügen, zurück im Trubel und irgendwie fühlte es sich an, als hätte Hiddensee uns ein kleines Stück verzaubert.
Wir hoffen sehr, dass wir eines Tages wiederkommen und dann bleiben wir länger. Ganz bestimmt.
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